Generelles
Es treten 2 Mannschaften gleicher Spielerstärke (4 Personen jeglichen Alters und Geschlechts) gegeneinander an. Das Spielfeld besteht aus 3, parallel zueinander liegenden, circa 5 m breiten Linien. Der Abstand beträgt zweimal je circa 7 m. Auf der Mittellinie stehen zu Spielbeginn 3 bis 8 leere 0,5 l-Bierdosen im Abstand von ca. 20 cm.
Die Mannschaften stehen sich an den beiden Grundlinien gegenüber. Jeder Athlet ist mit einer geschlossenen Dose ausgestattet, welches von der Tunierleitung gestellt wird.
Geleitet wird das Spiel durch 1, gegebenenfalls 2 Schiedsrichter. Diese stehen an den Enden der Mittellinie und sind mit einem Nachkippbier und einer Pfeife ausgerüstet. Das Spielgerät, der sogenannte Puck, ist eine möglichst kompakt zusammengedrückte Dose.
Sinn und Zweck des Spiels liegen darin, die eigenen Dosen schneller zu leeren, als dies der gegnerischen Mannschaft gelingt. Dabei ist selbstverständlich, dass jeder Spieler das eigene Bier zu trinken hat.
Seitenwahl, Begrüßung und Verabschiedung
Bei Unstimmigkeiten der beiden Mannschaften bezüglich der (Spielfeld-)Seitenwahl liegt es in der Hand der Unparteiischen diese per Puckentscheid („Boden oder Deckel“) beizulegen.
Flunkyball ist eine emotionale, zum Teil dramatische Sportart, welche einen höflichen und sportlich fairen Rahmen gebietet. Daher sieht das Flunkyball-Regelwerk zwei Rituale vor: Bei der Begrüßung vor jedem Spiel/Satz treffen sich sämtliche Spieler und Schiedsrichter an der Mittellinie, um das Öffnen der Bierdosen und das Anstoßen gemeinsam zu zelebrieren. Nach dem Spiel/Satz findet die Verabschiedung ebenfalls an der Mittelinie statt.
Der Erste Ballbesitz
Nach der Begrüßung finden sich die Mannschaften hinter der eigenen Grundlinie ein und stellen ihre Dosen auf dieser ab. Der Erste Ballbesitz wird durch einen/den Schiedsrichter herbeigeführt. Mit dem Rücken zur Mittellinie wirft dieser den Puck möglichst gerade und unparteiisch hinter sich. Gelegentlich gelingt es dabei, eine der leeren Dosen zu treffen. In diesem Fall dürfen sämtliche Spieler die bis dato auf der Linie stehenden Dosen an sich nehmen und trinken, bis der Schiedsrichter die Dosen wieder aufgestellt und den Puck eingesammelt hat. Dies wird wiederholt, bis der Puck auf einer Seite der Mittellinie liegenbleibt (ohne eine Dose umzuwerfen) und der Erste Ballbesitz somit an die Mannschaft jener Seite geht. Sollte es einer Mannschaft während dieses Prozederes gelingen dabei bereits sämtliche Dosen zu leeren, so ist das Spiel, bzw. der Satz schon vor dem eigentlichen Anwurf entschieden. Gelingt dies beiden Mannschaften zeitgleich, so ist das Spiel, beziehungsweise der Satz zu wiederholen. Es existiert somit kein „Unentschieden“ und es kann in dieser Situation auch keinen Seitenwechsel geben.
Spielverlauf
Vor dem Anwurf haben, wie vor jedem Wurf des Pucks, alle Dosen auf den jeweiligen Grundlinien zu stehen. Die Mannschaft, welche das Wurfrecht inne hat, beziehungsweise in Ballbesitz ist, versucht nun mit einem Wurf durch den ersten Spieler von der eigenen Linie die in der Mitte stehenden Dosen umzuwerfen. Getrunken werden darf dann, wenn dies dem Schützen gelungen ist. Abgesetzt werden müssen die Dosen dann, wenn die gegnerische Mannschaft alle umgefallenen Dosen wieder aufgestellt, den Puck eingesammelt hat und wieder vollzählig hinter der eigenen Grundlinie angekommen ist. In diesem Moment beendet der Unparteiische das Trinken durch einen Pfiff. Loslaufen darf die Mannschaft in dem Moment, in dem der Puck die Hand des Schützen verlassen hat.
Dabei gilt es auf einige Dinge zu achten: Zu frühes Anheben der Dosen durch die Mannschaft in Ballbesitz, sowie zu frühes Loslaufen durch die andere Mannschaft führen zu einer Spielunterbrechung durch den Schiedsrichter, werden jedoch nicht bestraft. Zu langes Trinken sowie Verschütten haben hingegen Konsequenzen. Die Unparteiischen haben die betroffenen Dosen wieder aufzufüllen, wobei die Menge im Ermessen der Schiedsrichter liegt. Vorsätzliches Ausschütten, oder Verteilen von Bier an Mitspieler wird mit einer Extradose für jedes Mannschaftsmitglied geahndet.
Sollte beim Wurf auf die in der Mitte stehenden Dosen versehentlich eine gegnerische Dose getroffen und umgekippt werden, so ist es an der werfenden Mannschaft die Dose wieder aufzustellen. Das ausgelaufene Bier wird nicht nachgefüllt.
Nun geht das Spiel in die entgegengesetzte Richtung. Ballbesitz geht an die zweite Mannschaft und diese darf werfen. Oben beschriebenes Prozedere wiederholt sich.
Die beiden Mannschaften werfen nun stets abwechselnd, wobei die Schützen ebenfalls abwechselnd, in zuvor festgelegter Reihenfolge zum Zug kommen. Missachten dieser Reihenfolge wird, falls nicht rechtzeitig (also vor dem Wurf) festgestellt, mit einem Extraschluck für jedes Teammitglied bestraft.
Gelingt es einem Spieler in der regulären Zeit die Dose zu leeren, so muss diese zum Beweis umgedreht werden. Falls die Unparteiischen keine Einwände haben, wird die leere Dose auf die Mittellinie gestellt.
Wie bereits oben erwähnt, gewinnt jene Mannschaft das Spiel, beziehungsweise den Satz, deren Mitglieder als erstes alle Dosen hat leeren können.
Refill Regelung:
Übertriebenes Suddeln wird auch mit einem Refill durch den Schiedsrichter bestraft.
Gegen ein paar daneben geflossene Tropfen ist weiterhin nichts einzuwenden. Bis zur Unkenntlichkeit versiffte Trickots müssen jedoch bestraft werden. Die Grenze legt der jeweilige Schiedsrichter fest und versucht so, nach bestem Gewissen, für ein faires Spiel zu sorgen.
* Zur besseren Leserlichkeit des Regelwerks wurde der generische Maskulin verwendet. Frauschaften, (Ersatz-)Spielerinnen sowie Schiedsrichterinnen sind ebenso willkommen wie Mannschaften, (Ersatz-)Spieler und Schiedsrichter.
Copyright des obrigen Textes liegt bei den organisatoren der saarbrückener Meisterschaft!